Bilder: © Once in a lifetime pictures / Nicole Kavka

Saphira ist ein leichtführiger, anpassungsfähiger Vertreter ihrer Rasse mit einem wunderbaren "On-Off-Schalter".
Im Haus bemerkt man sie kaum, sie legt sich hin, schläft und wartet, bis man sie braucht. Sie nervt nicht, sie fordert nicht, sondern macht es sich völlig entspannt auf ihrem Platz gemütlich.

Aber sobald es etwas zu tun gibt, ist sie zu 100% da. Ob Spaziergang, Spiel oder Training - Saphira ist zu allem bereit und kann von einem Moment auf den anderen auf Arbeitsmodus umschalten.

Arbeitsmodus bedeutet in Kurzfassung: mich mit einem Blick á la "Was soll ich machen?" anhimmeln und jede einzelne meiner Bewegungen hochkonzentriert verfolgen. Ich liebe ihren Will-to-please! Gepaart mit ihrer schnellen Auffassungsgabe macht es große Freude, ihr neue Kommandos beizubringen.
Draußen kann sie auch richtig Gas geben. Sie ist unheimlich schnell, was sie im Spiel mit anderen Hunden stets unter Beweis stellt oder indem sie mir ihre eigenen verrückten Stunts zeigt. Hm, wie kann man sich letzteres vorstellen? Nun, sie liebt es zum Beispiel, auf unseren Waldspaziergängen über Baumstämme zu springen und richtige Haken zu schlagen. Mit Akita macht sie am liebsten Jagdspiele - Nein, sie rennen nicht zusammen Rehen hinterher, zum Glück, aber sie jagen sich gerne gegenseitig und stürzen sich danach gleichzeitig auf einen Ast.
Saphira ist ein kleiner Kindskopf und könnte stundenlang spielen. Stöcke, Bälle, Stofftiere, Kong, Gummischwein, ja sogar ein simpler Fetzen - Beim Spiel ist sie überhaupt nicht wählerisch.
Noch dazu apportiert sie mit großem Eifer, was soo unheimlich praktisch ist, wenn man dem Spielzeug nicht ständig hinterherlaufen möchte (nicht wie bei Akita *grins*).

Genauso gerne liebt sie es, mit anderen Hunden zu toben. Sie ist mit jedem Artgenossen verträglich und zeigt ein großartiges Einfühlungsvermögen. Zuerst wird gewedelt, sich beschnuppert, dann der andere zum Spielen aufgefordert. Geht das Gegenüber darauf ein, super! Wenn nicht, dann nicht. Sie reagiert sofort auf jegliches abweisende Verhalten und hält daraufhin gebührend Abstand.

 

Zeitlich ist Saphira leicht auszulasten. Wir sind etwa 1,5 - 2 Stunden pro Tag unterwegs, wobei es an manchen Tagen mehr wird und an manchen weniger. Sie steckt alles ohne Probleme weg. So kann es zu besonders stressigen Zeiten schon mal vorkommen, dass sie sich zwei Tage hintereinander mit Pipimachen zufrieden geben muss. Solange das nicht die Norm ist, kratzt sie das nicht die Bohne. ;-)

Kopfarbeit finde ich natürlich wichtig und sollte einem Australian Shepherd regelmäßig geboten werden. Das muss nicht jeden Tag oder in abgesonderten Trainingseinheiten geschehen. Meistens baue ich die Übungen während dem Spaziergang ein. Saphira liebt es jedenfalls, etwas Neues zu lernen und macht immer konzentriert mit.

Leider führt sie manche Kommandos doch ziemlich gemütlich aus, wo ich mir mehr Tempo wünsche. Man merkt, dass Kopfarbeit sie sehr anstrengt. Danach schläft sie gleich doppelt so gut. 

 

Saphiras Jagdtrieb ist absolut händelbar. Sie verfolgt keine Wildspuren und wir sind im Wald immer ohne Leine unterwegs.

Eine ihrer größten Stärken ist ihre Alltagstauglichkeit. Man kann sie eigentlich überall mitnehmen, ob Shopping-Center, Restaurant, Apotheke - das macht ihr alles nichts aus! Sie zieht weder an der Leine noch dreht sie hoch, sie bleibt ganz einfach ruhig und entspannt. Das war schon von Welpen an so und musste ihr eigentlich nie beigebracht werden.

 

Rassetypisch besitzt sie starken Wachtrieb. Sie ist wirklich die beste Alarmanlage, die es gibt; ein Einbrecher hätte keine Chance.

Besuch wird zunächst mit lautem Bellen angekündigt und wenn man sie ließe, würde sie wohl sofort als Erste hinstürmen und den Besuch überprüfen. Ich denke, sie hat eine Neigung zum Kontrolleti, was natürlich von Anfang an unterbunden werden muss. Daher geht sie beim Klingeln in ihre Box und darf erst wieder hinaus, wenn es sich der Besuch ungestört bei uns gemütlich gemacht hat.
Leute, die sie kennt, werden gerne überschwänglich begrüßt. Mit Fremden braucht sie meistens Zeit, um warm zu werden.

Generell hat sie kein großes Interesse an fremden Menschen (außer Hundebesitzer, die mag sie meist auf Anhieb), verhält sich zurückhaltend und lässt sich eher ungerne streicheln. Sie würde aber nie nach vorne gehen in Form von Zuschnappen oder ähnliches. Am besten ist es, sie nicht zu bedrängen und von selbst kommen zu lassen.
Mit Futter kann man sie aber sehr gut bestechen.

Sobald sie einen Menschen ins Herz geschlossen hat, zeigt sich ihre überaus anhängliche und verschmuste Art.

Wenn sie mich mit diesen treuherzigen Augen ansieht, ist es auch schwer, sie nicht durchzuknuddeln :)

 

Obwohl sie ansonsten kein besonders sensibler Hund ist und ohne weiteres einen verbalen Rüffel wegsteckt, reagiert sie stark auf Körpersprache. Genauso gut ist ihre eigene Körpersprache zu lesen; im Prinzip sind alle ihre Handlungen berechenbar, was die Arbeit mit ihr sehr erleichtert.

 

Eine weitere Vorliebe Saphiras ist Wasser.

Sie lässt sich mit Freuden vom Wasserschlauch abspritzen und planscht ausgelassen in Bächen... nur mit dem Schwimmen klappt es nicht ganz so gut. Irgendwie weiß sie wohl nicht richtig, wie man die Hinterbeine einsetzt und bewegt sich durch seltsames Strampeln fort... was wirklich zum Brüllen komisch aussieht. Das sollte ich mal filmen *grins*